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Mit Büchern für Frieden und Verständigung

DSD-Schüler diskutierten in den Regional- und Landesfinalrunden über Inhalt und Aussage der Lesefuchsbücher, © Richard Guth
Schüler von ungarischen Sprachdiplomschulen buhlten um den Titel des ungarischen Lesefuchses von 2018

„Ich bin froh, dass ich so interessante, vielsagende und schöne Bücher lesen konnte, die ich von mir aus möglicherweise nicht gelesen hätte. Ich bin glücklich, auf diesem Weg neue Perspektiven kennen gelernt zu haben“, freut sich die Schülerin Jacqueline Manetsch vom László-Lovassy-Gymnasium Wesprim/Veszprém über ihre Kür zum ungarischen Lesefuchs des Jahres 2018 beim internationalen Lesewettbewerb „Lesefüchse“.
Vier deutschsprachige Jugendbücher, ein Schuljahr und viele spannende Begegnungen mit Gleichaltrigen im Rahmen von Schul-, Regional- und Finalrunden – das Projekt der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Bonn und der Partnerschulinitiative „Schulen: Partner der Zukunft“ in Schlagwörtern, das in Ungarn seit vielen Jahren mit Erfolg realisiert wird. So trafen sich am 22. März 2018 zum wiederholten Male lesefreudige Schülerinnen und Schüler von ungarischen DSD-Schulen in der Deutschen Schule Budapest, um sich über aktuelle Themen, über Literatur und über persönliche Leseerlebnisse auszutauschen.

Die diesjährigen Wettbewerbsbücher widmen sich in besonderer Weise Alltagsthemen und den Herausforderungen der modernen Welt: Thorsten Neschs „Der Drohnenpilot“ behandelt beispielsweise die Realisierung jugendlicher Berufswünsche, hier in Form des Berufs eines Drohnenpilots, was sich im Nachhinein als gar nicht so einfach erweist. Manfred Theisens „Checkpoint Europa“ beschäftigt sich mit den Herausforderung der jüngsten Migrationsströme aus ganz persönlichen Perspektiven, wohingegen Silas Mathes’ „Miese Opfer“ und Christophs Scheurings „Echt“ universelle Probleme des Alltags wie Mobbing, Liebe und Abschied beleuchten.
Probleme, die den jugendlichen Teilnehmern nicht fremd sind: „Die Bücher fand ich wirklich interessant, ich habe eine gute Zeit mit den Lektüren verbracht. Dank solcher Wettbewerbe kann man sich sehr viel entwickeln, auch hier konnte man lernen, wie man diskutiert, und man hat daneben viele Anregungen bekommen“, blickt Márk Dominkovits vom Evangelisch-Lutherischen Dániel-Berzsenyi-Gymnasium und Internat Ödenburg/Sopron, der bis ins Landesfinale geschafft hat.

Seine Diskussionspartnerin Enikő Czentnár vom Ágoston-Trefort-Gymnasium der Lóránt-Eötvös-Universität Budapest erinnert sich so: „Letztes Jahr war ich bereits hier und ging mit einem Stipendium des Pädagogischen Austauschdienstes PAD nach Hause. Ich genieße es dabei die deutsche Sprache zu benutzen. Man lernt, wie man argumentiert, und erkennt dabei, welche Gedanken wirklich wertvoll sind.“ Die Elftklässlerin, die auch an dem anderen Flaggschiffprojekt der ZfA und der PASCH-Initiative „Jugend debattiert“ teilnahm, zieht einen Vergleich: „Bei “Jugend debattiert„ hat man eine bestimmte Reihenfolge in der Argumentation. Bei diesem Wettbewerb spielt die Höflichkeit eine Rolle, es geht weniger um einen Wettkampf als vielmehr darum, neue Freunde zu finden.“

Auch Projektleiterin Susan Kersten, Fachschaftsberaterin der ZfA am Valeria-Koch-Schulzentrum Fünfkirchen/Pécs, bestätigt dies: „Literarische Texte fordern zur subjektiven Auseinandersetzung heraus, bieten Möglichkeiten für das eigenständige Lernen und erweitern den Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler. Im Zentrum des Projekts “Lesefüchse International„ steht der Gedanke, durch die Arbeit mit authentischer deutscher Literatur die interkulturelle Kompetenz zu schulen. Das Projekt dient daher der übernationalen Verständigung über kulturelle Güter als Instrument der Friedensförderung.“
Eine Aufgabe, die heutzutage dringender ist als je zuvor.
Von Oberstudienrat Richard Guth, Landesprogrammlehrkraft am József-Eötvös-Gymnasium Totis/Tata
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