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30 Jahre Grenzöffnung
Wie war das damals 1989, was bewegte die Menschen in Ungarn, wie erging es den vielen Tausenden DDR-Flüchtlingen in den Aufnahmelagern, wie tickten die Uhren bei den Regierungen in Budapest und Bonn?
Am 3. und 4. Juni luden die Deutsche Botschaft und das Deutsch-Ungarische Jugendwerk zu einem Workshop nach Budapest ein. 50 Jugendliche aus Ungarn und Deutschland diskutierten mit Zeitzeugen aus beiden Ländern über das Thema „30 Jahre Überwindung des Eisernen Vorhangs – Grenzöffnung in Ungarn und Deutschland“. „Uns war es wichtig, den Jugendlichen die Gelegenheit zu geben, aus erster Hand zu erfahren, was damals passiert ist“, so die Vorsitzende des Jugendwerks Maren Schoening. Für Botschafter Volkmar Wenzel stand an erster Stelle, „daran zu erinnern, welche große Rolle Ungarn bei der deutschen Einheit und damit auch für die Einheit Europas gespielt hat“.
„Wie es weitergeht, wussten wir nicht“,
so beschrieb László Nagy, einer der Hauptorganisatoren des Paneuropäischen Picknicks, den Jugendlichen die Lage in Ungarn im August 1989. Bereits am 2. Mai hatte Ungarn damit begonnen, die Sicherungsanlagen an seiner Grenze abzubauen. Die Organisatoren des Picknicks wollten nunmehr im August 1989 für den Abbau der Grenzen und ein geeintes Europa demonstrieren. Mit Zustimmung der ungarischen Regierung wurde für wenige Stunden ein Grenztor in der Nähe von Sopron geöffnet. Ca. 700 Menschen nutzten die Chance, um die Grenze in Richtung Österreich zu passieren.
„Wir haben es nicht bereut!“
Für Peter Escher, Journalist und Geflüchteter, und seine Familie stand fest: „Wir wollten weg aus der DDR. Wir haben uns für einen Neuanfang entschieden.“ Er hatte die DDR verlassen, weil er als Rundfunkjournalist die tägliche Propaganda nicht mehr ertragen konnte. Auf die Frage, ob er es je bereut habe, die DDR verlassen zu haben, antwortete Escher: „ Wir haben es nicht bereut. Wir wollten weg. Wir hatten uns dafür entschieden!“. Er dankte den Ungarn und den vielen Helfern für die herzliche Aufnahme in ihrer zeitweiligen Heimat.
Weitere Zeitzeugen waren die Botschafter a.D. Dr. Axel Hartmann und Christian Much. Zoltán Balog, heute Vorsitzender der Stiftung „Für ein Bürgerliches Ungarn“ und damals Seelsorger in einem Aufnahmelager für DDR-Flüchtlinge in Budapest sprach zu den Jugendlichen bereits am ersten Seminartag. Bei einem Empfang in der Residenz des Botschafters berichtete er über seine Tätigkeit in Csillebérc, über die Sorgen und Ängste der Menschen sowie über den Moment, als die Grenzöffnung am 10. September 1989 bekannt gegeben wurde.
Sehen Sie hier ein Video über die Veranstaltung
Pressemitteilung - Über 50 junge Leute beim Seminar „30 Jahre Grenzöffnung“
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Mehr Informationen zum Thema finden sie auch hier:
Bundeskabinett beschließt Konzept für die Jubiläen 2019 und 2020
Chronik 1989/1990 – Der Weg zur Deutschen Einheit
30 Jahre Grenzöffnung

Maren Schoening eröffnet das Workshop

Einladung zum Workshop

Vorbereitung der Gespräche mit Zeitzeugen

Teilnehmerin des Workshops mit Dokumenten zur Vorbereitung der Zeitzeugengespräche

Maren Schoening, Christian Much, Botschafter Volkmar Wenzel im Gespräch

Dr. Axel Hartmann, Peter Escher, Christian Much (l-r) im Gespräch

Zoltán Balog spricht über seine Erfahrungen als Seelsorger in einem Aufnahmelager für DDR-Flüchtlinge in Budapest

Workshopteilnehmerin im Interview

Maren Schoening und Botschafter Volkmar Wenzel fragten Peter Escher, László Nagy, Christian Much und Dr. Axel Hartmann (l-r)

Dr. Axel Hartmann beantwortet Fragen der Jugendlichen

László Nagy erzählt über das Paneuropäische Picknick

Peter Escher spricht über seine Flucht aus der DDR

Jugendliche fragen Christian Much über seine Tätigkeit als Konsul