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„Achtsam sein!“

Plakat der Filmvorführung „The Secret Survivor“, © Uránia Nemzeti Filmszínház
Aus Anlass des Internationalen Holocaust-Tages fand ein Filmevent der Deutschen und der Israelischen Botschaft in Budapest sowie der Ungarischen Vereinigung Jüdischer Gemeinden (MAZSIHISZ) statt. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „The Secret Survivor“ von Johnathan Andrews in Anwesenheit des Filmproduzenten.
Erinnerungen an die Jugend weitergeben

Im Film geht es um die 93jährige Holocaustüberlebende Veronica Phillips. Als ungarische Jüdin wurde sie durch die Pfeilkreuzler und Nazis gefangengenommen und aus Budapest ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Während des Todesmarsches durch Deutschland konnte sie von den Alliierten Streitkräften befreit werden. Mit einer emotionalen Botschaft aus ihrer heutigen Heimat Südafrika begrüßte sie die Gäste des Abends. Im Film habe sie erstmals ihr jahrzehntelanges Schweigen über den Holocaust gebrochen. Mit Blick auf die aussterbende Generation der Zeitzeugen sei es nunmehr wichtig, die Erinnerungen an den Holocaust an die Jugend von heute weiterzugeben.
Antisemitismus bekämpfen
Botschafter Volkmar Wenzel erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der Horror des Holocaust von Deutschen erfunden und im Namen der deutschen Nation umgesetzt wurde.

„Dies ist ein Vermächtnis von Schuld und Schande, das immer ein wesentlicher Bestandteil unserer Geschichte sein wird“, so der Botschafter. Er versprach, dass die Bundesregierung und das deutsche Volk weiterhin der Opfer gedenken, die Trauer der Überlebenden anerkennen, sich um den Schmerz ihrer Nachkommen kümmern und ehrlich Fragen über unsere Geschichte beantworten werden.
Hass nicht zulassen
Der Botschafter Israels Yacov Hadas-Handelsman erklärte, dass „sich leider 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der Antisemitismus in der ganzen Welt wieder im Aufschwung befindet.

Wachsende Ausländerfeindlichkeit und Hass gegen die sogenannten Anderen treffen auf Leugnung und Relativierung des Holocaust in Reden, Schriften und sogar in Schulen. All das veranlasst uns, dafür Sorge zu tragen, dass die Erinnerung an die Shoa niemals vergessen wird und die Stimmen des Hasses zum Schweigen gebracht werden sollen.“
„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Holocaust die Vergangenheit Europas ist, was wir daraus ableiten, kann die Zukunft Europas sein“, so MAZSIHISZ-Präsident András Heisler in seiner Rede. „Die Welt wird nach dem, was passiert ist, niemals mehr unser selbstverständliches Zuhause sein. Lasst uns deshalb achtsam sein und gegenseitig aufeinander aufpassen.“

Botschaft von Veronica Phillips verbreiten
Für Filmproduzent Johnathan Andrews ist es ein wichtiges Ereignis, den Film in Ungarn zu zeigen. Veronica Phillips hat endlich die Möglichkeit, dass ihre Stimme 75 Jahre nach dem Holocaust in Budapest gehört wird. In zahlreichen Interviews und Gesprächen berichtete er über den Film und seine Arbeit. Ein weiterer Höhepunkt seines Aufenthaltes waren die Filmaufführung und die anschließende Diskussion mit Schülerinnen und Schülern der Deutschen Schule Budapest.