Wurzeln
Wusstet ihr, dass in Ungarn mehrere tausend Ungarndeutsche leben? Damit stellen sie die zweitgrößte Minderheit des Landes. Der ungarische Ausdruck für Ungarndeutsche, „Magyarországi németek“, gibt bereits einen wichtigen Hinweis auf die Definition, denn wörtlich übersetzt bedeutet er so viel wie „ungarische Deutsche“ oder auch „Deutsche in Ungarn“. Ihre Vorfahren siedelten sich vor rund 300 Jahren in Ungarn von Schwaben und der Pfalz an.
Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) ist die politische und kulturelle Interessenvertretung der Ungarndeutschen, daneben gibt es ca. 400 lokale Minderheitenselbstverwaltungen, zahlreiche Kulturgruppen und ungarndeutsche Vereine
Die Ungarndeutsche Gemeinschaft in Ungarn ist äußerst aktiv und spielt eine wichtige Rolle in Bildung, Kultur und sozialen Initiativen. Sie fördert und unterstützt Bildungseinrichtungen, in denen die deutsche Sprache und Kultur gelehrt werden, um die kulturelle Identität zu bewahren. Die LdU ist Trägerin von insgesamt 69 Bildungseinrichtungen, darunter beispielsweise das Valeria Koch Schulzentrum in Pécs, das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pilisvörösvár und das deutsche Nationalitätengymnasium in Budapest. Ferner betreut die LdU die Deutsche Bühne in Szekszárd, das Ungarndeutsche Pädagogische und Methodische Zentrum sowie das Lenau Haus in Pécs und das Haus der Ungarndeutschen in Budapest. Dort werden vielfältige kulturelle Veranstaltungen angeboten, die zur Stärkung der deutsch-ungarischen Kultur und zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Ungarn beitragen. Die deutsche Minderheit ist auch durch den direkt gewählten Abgeordneten Imre Ritter im ungarischen Parlament vertreten.
Auf dieser Seite wollen wir uns auf Spurensuche begeben und die Wurzeln der heutigen Ungarndeutschen kennen lernen.