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Deutschland und Ungarn: Bilaterale Beziehungen

04.10.2024 - Artikel

Nach dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Vereinten Nationen nahmen beide Länder am 21. Dezember 1973 diplomatische Beziehungen auf. Einen Meilenstein für das Verhältnis setzte Ungarn, als es am 10. September 1989 seine Grenze zu Österreich für die in Ungarn befindlichen Flüchtlinge aus der DDR öffnete.


Regelmäßige hochrangige Treffen (Bundeskanzler Scholz mit Ministerpräsident Orbán am 21. Juni 2024, Staatsministerin Lührmann in Ungarn am 2. September 2024, Europaminister Bóka am 29. September 2023 in Berlin) stehen für den Dialog beider Länder. Am 19. August 2024 besuchte Bundespräsident Steinmeier Sopron anlässlich des 35-jährigen Jubiläums des Paneuropäischen Picknicks, bei dem Ungarn vorübergehend die Grenze nach Österreich öffnete und so Hunderten DDR-Bürgerinnen und Bürgern die Flucht ermöglichte.

Am 06. Februar 2022 feierte der deutsch-ungarische Freundschaftsvertrag sein 30-jähriges Jubiläum. Das Deutsch-Ungarische Forum fand zuletzt am 4./5. Juni 2024 in Berlin statt.

Deutschland und Ungarn sind wirtschaftlich eng verflochten: Unter den Handelspartnern Ungarns steht Deutschland mit großem Abstand an erster Stelle (jeweils rd. ein Viertel der Importe und der Exporte, auf Platz zwei folgt Italien mit 6 Prozent der Exporte bzw. China mit 7 Prozent der Importe). Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) in Budapest vertritt die Interessen von über 900 Mitgliedsfirmen. Insgesamt sind rund 3.000 deutsche Unternehmen in Ungarn aktiv. Nach ungarischen Statistiken arbeiten rund 300.000 Ungarn und Ungarinnen für deutsche Unternehmen. Sie tragen rund ein Sechstel zum ungarischen BIP bei.

Die deutsche Sprache spielt in Ungarn eine starke Rolle. Im Hochschulbereich geht die deutsch-ungarische Zusammenarbeit mit aktuell 566 Hochschulkooperationen auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Die Andrássy-Universität Budapest ist die einzige vollständig deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums und zählt zu den ungarischen Exzellenzuniversitäten.

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