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Führungszeugnis

Führungszeugnis, © Stephan Jansen/dpa
Beantragung eines Führungszeugnisses
Hinweis: Sämtliche Angaben beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen der Botschaft zum Zeitpunkt der Abfassung. Trotz aller Sorgfalt kann für Vollständigkeit und Richtigkeit keine Gewähr übernommen werden
Das Führungszeugnis, umgangssprachlich auch „polizeiliches Führungszeugnis“ genannt, ist eine auf grünem Spezialpapier gedruckte Urkunde, die bescheinigt, ob die betreffende Person vorbestraft ist oder nicht.
Bitte beachten Sie, dass sich die folgenden Hinweise nur auf ein deutsches Führungszeugnis beziehen.
(Wenn Sie ein Führungszeugnis aus Ungarn benötigen, sind ausschließlich die ungarischen Behörden zuständig. Bei Wohnsitz außerhalb von Ungarn wenden Sie sich an die für Ihren Wohnort zuständige ungarische Auslandsvertretung. Dort können Sie das Führungszeugnis persönlich beantragen. Bei Wohnsitz in Ungarn können Sie das Führungszeugnis persönlich (z.B. bei der Post) oder online beantragen.)
Antragsverfahren
Jeder Person, die das 14. Lebensjahr vollendet hat, wird auf Antrag
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ein Führungszeugnis für eigene Zwecke (Privatführungszeugnis),
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ein Führungszeugnis zur Vorlage bei einer deutschen Behörde (Behördenführungszeugnis) oder
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ein „erweitertes Führungszeugnis“, falls eine Tätigkeit im Kinder- oder Jugendbereich (z.B. Schule, Sportverein) angestrebt wird,
erteilt.
Der Antrag muss persönlich oder – bei Minderjährigen - durch den gesetzlichen Vertreter gestellt werden. Der gesetzliche Vertreter muss seine Vertretungsmacht nachweisen.
Für Anträge von Personen, die im Ausland wohnen, ist das Bundesamt für Justiz (BfJ) zuständig, das auf seiner Website Fragen zum Führungszeugnis beantwortet und das Antragsformular in Deutsch, Englisch und Französisch zum Herunterladen anbietet.
Die Personendaten und die Unterschrift auf dem Antrag müssen bestätigt sein. Die Bestätigung kann durch eine deutsche Auslandsvertretung, eine ausländische Behörde oder einen Notar erfolgen.
Das Führungszeugnis kann auch über das Online-Portal des BfJ beantragt werden. Hierfür wird der elektronische deutsche Personalausweis, eID-Karte für Bürgerinnen und Bürger der EU und des EWR bzw. ein elektronischer Aufenthaltstitel und ein Kartenlesegerät benötigt.
Der Besitz einer weiteren (oder anstatt der deutschen) Staatsangehörigkeit eines oder mehrerer anderer EU-Mitgliedstaaten ist mitanzugeben. In diesem Fall wird gemäß § 30 b BZRG ein Europäisches Führungszeugnis erteilt. Dieses enthält neben dem deutschen Führungszeugnis die Mitteilung über Eintragungen im Strafregister des Herkunftsmitgliedstaates in der übermittelten Sprache, sofern der Herkunftsmitgliedstaat eine Übermittlung nach seinem Recht vorsieht. Ein Europäisches Führungszeugnis wird beim Vorliegen der Voraussetzungen – je nach Antrag – sowohl als Privatführungszeugnis, als auch als Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde bzw. als erweitertes Führungszeugnis erteilt.
Überbeglaubigung, Endbeglaubigung, Legalisation, Apostille
Behörden verschiedener ausländischer Staaten verlangen zur Anerkennung des Führungszeugnisses unterschiedliche Echtheitsbescheinigungen. Wenn Sie das Führungszeugnis bei einer ausländischen Stelle vorlegen müssen, erkundigen Sie sich bitte bei dieser, ob Sie es mit einer Über- oder Endbeglaubigung, Legalisation oder der Haager Apostille vorlegen müssen.
Den Antrag auf die Überbeglaubigung, Endbeglaubigung oder Apostille stellen Sie direkt beim Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA). Dabei soll stets das Land angegeben werden, in dem das Führungszeugnis vorgelegt werden soll. Bei einer Beantragung des Führungszeugnisses oder der GZR-Auskunft aus dem Ausland kann eine unmittelbare Weiterleitung des Führungszeugnisses oder der GZR-Auskunft durch das BfJ an das BfAA ab dem 16. Dezember 2024 nur noch dann erfolgen, wenn der Antrag auf Apostille / Endbeglaubigung bereits vorher beim BfAA gestellt wurde. Weitere Informationen dazu bietet das BfAA auf seiner Website unter folgendem Link: Apostillen und Endbeglaubigungen - Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (diplo.de)
Mit Inkrafttreten der Verordnung (EU) 2016/1191 am 16.02.2019 gilt grundsätzlich, dass öffentliche Urkunden eines EU-Mitgliedsstaats die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat vorgelegt werden, nicht mit einer Apostille versehen werden müssen. In seltenen Ausnahmefällen wird dennoch eine Apostille verlangt. Falls eine Vorlage des Führungszeugnisses in Ungarn erforderlich ist, erkundigen Sie sich bei der anfordernden Stelle nach der verlangten Form. (Die Apostille wird nicht immer ausdrücklich verlangt.)
Gebühren
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Führungszeugnis: 13,- EUR
Bei Über- und Endbeglaubigungen und im Apostilleverfahren erhalten Sie nach Sichtung der Unterlagen im Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten eine Zahlungsaufforderung per E-Mail mit der Bitte um Begleichung der voraussichtlich entstehenden Gebühren. Die Gebühren für das Führungszeugnis sind durch Überweisung auf das Konto des BfJ bei der Deutschen Bundesbank – Filiale Köln – zu bezahlen. Als Verwendungszweck ist - falls vorhanden - das Geschäftszeichen des Vorgangs oder der Vor- und Nachname der antragstellenden Person anzugeben. Das Führungszeugnis und die Überbeglaubigung können erst nach Eingang der Gebühr oder Vorlage eines Zahlungsnachweises erteilt werden.
Die bisherige Praxis, die Gebühren für die Endbeglaubigung oder Apostille vom BfAA als Nachnahmegebühr mit der Postzustellung zu erheben, gilt nicht mehr, da das Nachnahmeverfahren für den Briefverkehr seitens der Deutschen Post zum 1. Januar 2025 eingestellt wurde.
Entsprechend wird das Antragsverfahren für Apostillen und Endbeglaubigungen umgestellt und erfolgt nur noch mittels eines Online-Datenformulars. Gebühren müssen VOR abschließender Bearbeitung beglichen werden. Die abschließende Bearbeitung erfolgt nach Zahlungseingang.
Bestätigung / konsularische Bescheinigung bei der deutschen Botschaft Budapest
Für die Bestätigung Ihrer Daten auf dem Antrag auf Ausstellung eines Führungszeugnisses ist eine vorherige online-Terminbuchung unter „Beglaubigung von Fotokopien / Bescheinigungen“ erforderlich. Sie finden unser Terminsystem auf unserer Webseite hier: -> Service -> Termin buchen.
Bitte beachten Sie zur Vorbereitung auf Ihren Termin:
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Bei unvollständigen Unterlagen kann die Bescheinigung nicht erfolgen, und ein neuer Termin muss gebucht werden.
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Sprechen Sie wegen der Sicherheitskontrollen bitte 15 Minuten vor Beginn Ihres Termins mit dem ausgefüllten Antrag und allen in unseren Hinweisen genannten Unterlagen vor. Wenn Sie später als 15 Minuten nach Beginn Ihres Termins oder ohne ausgefüllten Antrag oder Unterlagen vorsprechen, können Sie nicht mehr vorsprechen und müssen einen neuen Termin vereinbaren.
Zum Termin bringen Sie bitte folgende Unterlagen mit:
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das Antragsformular, das Sie elektronisch oder handschriftlich (gut lesbar!) ausgefüllt, aber noch nicht unterschrieben haben
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Ihren Reisepass oder Personalausweis (Es ist das Originaldokument mitzubringen - die ungarische digitale Ausweisfunktion kann nicht durch die Botschaft eingelesen werden)
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Ihre Lakcímkártya (Wohnsitzkarte)
Die Gebühr für die konsularischen Bescheinigung beträgt aktuell 34,07 EUR und ist bei Antragstellung in Forint (HUF) zum aktuellen Wechselkurs zu entrichten. Alternativ kann mit Kreditkarte (Visa/Mastercard) bezahlt werden. Ihre Kreditkarte wird dann in EUR belastet. Eine Barzahlung in EUR ist nicht möglich.
Übersendung des Führungszeugnisses
Ein Privatführungszeugnis, für das keine Endbeglaubigung oder Apostille beantragt wurde, wird vom BfJ ausschließlich an die antragstellende Person – auch an eine ausländische Anschrift – übersandt.
Das BfAA versendet die Unterlagen nach Zahlungseingang per Einwurf-Einschreiben an Sie beziehungsweise an eine von Ihnen benannte empfangsberechtigte Person innerhalb Deutschlands. Ein Versand ins Ausland wird nicht angeboten, da für die Zustellung der Unterlagen keine Gewährleistung übernommen werden kann. Ein Behördenführungszeugnis wird an die deutsche Behörde übersandt, bei der es vorzulegen ist.
Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie in Ihrem Antrag verlangen können, ein Behördenführungszeugnis, das eine Eintragung enthält, zunächst an eine von Ihnen zu benennende deutsche Auslandsvertretung zu übersenden, wo Sie es persönlich einsehen können. Nach Einsichtnahme wird das Führungszeugnis an die Behörde weitergeleitet oder, falls Sie als antragstellende Person dem widersprechen, vernichtet.